Dessau-Roßlauer Stadtratsfraktionen und Parteien im Netz – Folge 3: FBF – Freies Bürger-Forum
08. Januar 2025
Wie präsentieren sich Parteien und Stadtratsfraktionen in Dessau-Roßlau im Internet? Mit einer eigenen Website können politische Protagonisten sich, ihre Positionen und Personen der Öffentlichkeit vorstellen und an der „politischen Willensbildung des Volkes mit[wirken]“ (Artikel 21, Satz 1 Grundgesetz).
In einer Serie dokumentiert DeRoPolis die Web-Auftritte der Dessau-Roßlauer Politik-Akteure. Folge 3: Freies Bürger-Forum (FBF). Die Website ist per Internet-Suche einfach zu finden und hier nicht verlinkt.
Übersichtlich, aktuell, konkret
Eine Fraktion aus zwei Listen: Freies Bürger Forum
Im besten Sinne übersichtlich: Die Startseite des FBF.
Kurze Vorstellung, Newsletter und Adresse mitsamt E-Mail. Darüber ein klar strukturiertes Menü mit sechs Auswahlmöglichkeiten. Kompliment, der Auftritt lädt ein, sich zu informieren.
Im ersten Satz die Erklärung, wer das eigentlich ist, das Freie Bürger-Forum. Zur Wahl war das nämlich gar nicht als Liste angetreten.
Stadträtinnen und Stadträte zweier Listen bilden die Fraktion: Jene von „Neues Forum – Bürgerliste“ (NF-BL) und von der „Freie Fraktion“ (FF). Praktisch: Die Listen-Namen sind mit Links hinterlegt. Bei NF-BL geht’s damit zur Website der Liste. Der FF-Link führt nur zur Website der Stadtverwaltung. Das aber ist verzeihlich, denn die kleine, vom kommunalpolitischen Urgestein Hans-Peter Dreibrodt geprägte Liste, ist in der Stadt allen politisch Interessierten bekannt.
Das ist eine Startseite ohne Stuss und Geschwätz.
Aktuelles wie im Nachrichten-Ticker
Unter „Aktuelles“ geht es zu wie auf einem Nachrichtenticker: Überschrift – Datum – Textanriss mit Link zum kompletten Beitrag. Stark.
Chronologisch geordnet reichen die Beiträge von August bis Dezember 2024, thematisch von der Bildung der Fraktion über BUGA und Rosenhof bis zur kommunalen Wärmeplanung.
Übersichtlich präsentiert die Fraktion ihre Arbeit auch zur Vorbereitung ihrer Positionen: Mit einem Besuch der Stadtwerke und Gesprächen mit dortigen Verantwortlichen sammelte sie beispielsweise Informationen zur genannten Wärmeplanung.
Fraktionsmitglieder vorgestellt
Die sieben Stadträtinnen und Stadträte der Fraktion stellen sich unter dem Punkt „Fraktion“ vor.
Das funktioniert ohne langes Herumgeklicke. Sieben Portraits und gleich darunter Fotos aus dem Leben mit kurzen Vorstellungen.
Das wirkt bürger:innennah und autentisch.
Auffallend: Eine Stadträtin ist Mitglied der Linkspartei. Die hatte keine eigene Fraktion mehr aufstellen können.
Welche Fraktionsmitglieder in welchen Ausschüssen, Stadtbezirksbeiräten, Ortsräten, Aufsichtsräten und sonstigen Gremien mitarbeiten, zeigt ein Klick auf den Reiter „Gremien“. Auch sehr übersichtlich und transparent.
Themen im Fokus: Information ohne Umwege
Allegemeiner wird’s unter dem Stichwort „Themen„.
Die Blöcke „Stadtentwicklung„, „Bürgerbeteiligung„, „Soziales“ sowie „Energieversorgung und Umwelt“ umreißen offenbar die Interessenschwerpunkte der Fraktion.
Jeder Beitrag ist mit Links versehen, die zu ergänzenden Informationen führen.
Termine: Einladung zur Mitwirkung
Unter „Termine“ listet die FBF eigene „Fraktionssitzungen“ sowie „Öffentliche Sitzungstermine“ auf.
Ein echtes Serviceangebot. Der verlinkte Google-Kalender mit Sitzungen des Stadtrates und seiner Ausschüsse ist übersichtlicher als die entsprechende Website der Stadtverwaltung.
Und wer sich rechtzeitig schriftlich anmeldet, kann augenscheinlich auch an Sitzungen der Fraktion teilnehmen. Der Reiter „Kontakt“ führt zu einem einfachen Online-Formular, mit dem Interessierte der Fraktion schreiben können.
Fazit: Online-Bürger:inneninformation ohne Schnickschnack
Die Website trägt die Hand- respektive Programmierschrift des Neuen Forum – Bürgerliste; die Website der NFB-Wähler:innenvereinigung ähnelt jeder der Fraktion frappierend. Aber das ist durchaus vorteilhaft. Denn beide Websites bestechen mit aufgeräumtem Design, nutzer:innenfreundlicher Struktur und aktuellen Inhalten ohne Schnickschnack.
Wer sich über die Fraktion informieren will, braucht keine Social-Media-Kanäle (für die man sich in der Regel auch noch anmelden und damit eigene Daten preisgeben muss). Die Website bietet frei zugänglich verständliche Aussagen. Da kann sich manch anderer eine dicke Scheibe abschneiden.